Der Maulwurf (Talpa europaea)
Der Maulwurf ist ein Säugetier und gehört als Erdwühler zur Ordnung der Insektenfresser.
Der Körperbau und seine Funktionen sind der grabenden unterirdischen Lebensweise angepasst. Der walzenförmige Körper ist über einen kaum abgesetzten Hals mit einem spitzen Kopf verbunden. Die zurückgebildeten Ohren liegen tief im Fell und können durch Hautfalten verschlossen werden. Die seitlich nach außen gerichteten Vorderfüße sind zu mächtigen Grabklauen umgewandelt. Die Hinterfüße sind nur schwach ausgebildet. Er ist dicht behaart, in den Farben grau bis schwarz und samtig weich. Seine Länge liegt zwischen 13 und 15 Zentimetern.
Die Hauptnahrung des Maulwurfs sind Regenwürmer. Daneben werden alle Bodeninsekten und deren Larven gefressen. Seine Urheimat ist der Wald. Hier ist er durchaus nützlich durch den Fraß wurzelschädigender Insekten sowie deren Larven. Aufgrund seiner starken Bindung an die Hauptnahrungsquelle Regenwurm ist er jedoch ein ausgesprochener Kulturfolger. Dadurch können landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzte Flächen erheblich beeinträchtigt werden. In den Herbst- und Wintermonaten trägt er große Mengen Regenwürmer in unterirdische Lagerräume ein wobei er sie durch das Abtrennen der ersten 3 bis 5 Körpersegmente betäubt. Derartige Lager beinhalten bis zu einem Kilogramm Regenwürmer und bestätigen die große Anpassung an diese Nahrungsquelle.
Außerhalb der Paarungszeit, die im Frühjahr beginnt, ist der Maulwurf ein Einzelgänger. Nach der Paarung bringen die Weibchen nach ca. 4 Wochen 3-4 Junge zur Welt, die zunächst im Nest betreut werden. Ihre Entwicklung verläuft rasch und schon mit 6-8 Wochen sind sie selbstständig und suchen sich ein eigenes Revier.
Der Maulwurf lebt rein unterirdisch in einer kunstvoll angelegten Burg mit verzweigten querovalen Röhrengängen. Diese werden ständig nach Nahrung abgesucht und erweitert. Die anfallende Erde wird in Anhäufungen nach oben verbracht und es tritt der typische Maulwurfshügel in Erscheinung.
Aufgrund der landläufigen Einschätzung des Maulwurfs als „Schädling“ wurde und wird er vielfach bekämpft. So wurden in der Vergangenheit, Gifte zum Einsatz gebracht, sowie Klapp- oder Springfallen. Zudem wurden die Tiere früher wegen ihres Fells gejagt, was aber seit 1970er Jahren nicht mehr der Fall ist. In der Bundesrepublik sind generell alle heimischen Arten der Säugetiere nach Anlage 1 Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und somit auch der europäische Maulwurf. Der §44 Bundesartenschutzgesetz verbietet somit diesen Tieren nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten.
Das hat dazu geführt, dass die Bekämpfung des Maulwurfs als Lästling heute auf der Basis, des Einsatzes von Vergrämungsmitteln stattfindet. Dabei kommen ätherische Öle und Duftstoffe zum Einsatz. Diese Methode hat sich bewährt. Es ist mit wenig Mühe und Mittelaufwand, eine zügige Vergrämung der Tiere möglich. Dabei kann jeder Kleingärtner selbst Hand anlegen. Das Vergrämungsmittel wird in kleinen Kugeln oder Tabletten in den Boden bzw. direkt in die Grabgänge eingebracht. Es löst sich über mehrere Wochen langsam auf und bietet einen zuverlässigen Schutz vor einer erneuten Zuwanderung des Maulwurfs.